Veranstaltung Kommunale Wärmeplanung

Die Vorsitzende der SPD Barbara Wolter konnte neben den eingeladenen Expert*innen auch zahlreiche interessierte Bürger*innen zu dem Infoabend zur kommunalen Wärmeplanung begrüßen. Die Referenten hatten abgesprochen, wer welche Teilbereiche des komplexen Themas vorstellt und Fragen waren ausdrücklich erwünscht. Die Möglichkeit wurde auch intensiv genutzt.

Zunächst stellten die Vertreter der Westenergie dar, warum die Sanierung des Gebäudebestands für die Erreichung des Klimaziele so ungeheuer wichtig ist. Eine wichtige Botschaft war: Welche Möglichkeiten der alternativen Heizungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen ist gekoppelt mit den Angeboten, die im Rahmen der kommunalen Wärmeplanung möglich sind. Dabei wurde herausgestellt, dass es nicht „die eine Lösung für alle“ gibt, sondern die jeweiligen Bedingungen vor Ort ausschlaggebend sind. Das erfordert einen großen Planungsaufwand von Seiten der Gemeinde, bzw. des Anbieters, den die Verwaltung mit dieser Aufgabe betraut. Die Bürger müssen in diesen Prozess eingebunden werden. Da ist es hilfreich, wenn man weiß, wie eine solche Planung erstellt wird.

Die Referentin der Firma Gelsenwasser Energienetze informierte umfassend über die Möglichkeiten, wie klimaneutrale Energie gewonnen werden kann. Hier wurde deutlich, dass die kommunale Wärmeplanung, die Lösungen für mehrere Gebäude oder ganze Quartiere entwickelt, werden, das ist die Aufgabe der kommunalen Wärmeplanung, für die Bürger*innen, die ihre Heizung umstellen müssen, deutlich preiswerter sein kann als eine individuelle Lösung. Sie verdeutlichte das an dem Wirkungsgrad der jeweiligen Wärmetechnik. Eine Luft Wärme Pumpe, die relativ preiswerteste Lösung, hat den geringsten Wirkungsgrad, wird jedoch aktuell sehr häufig für Einzelgebäude eingesetzt. Die Folien, die zur Erläuterung dienten, werden auf der Webseite der SPD Rheurdt veröffentlicht, damit alle die unterschiedlichen Möglichkeiten kennenlernen können. In diesem Bereich wird auch in NRW ganz viel „ausprobiert“.

Der Schornsteinfegermeister Stefan Welberts, der zugleich auch die Qualifikation zum Wärmeberater hat, erläuterte den Gästen, welche Handlungsmöglichkeiten aktuell für Immobilienbesitzer bestehen. Zunächst mahnte er zur Ruhe. Niemand ist gezwungen, seine Heizungsanlage umgehend auszutauschen. Es dürfen auch Heizungen, die mit Öl oder Gas betrieben werden, repariert werden. Er machte jedoch deutlich, dass mittelfristig eine Umstellung auf klimaneutrale Energieträger wirtschaftlich sinnvoll ist. Um herauszufinden, ob ein Haus auch für Systeme mit niedrigen Temperaturen ausreichend erwärmt wird, hatte er einen „Trick“ parat. Die Vorlauftemperatur versuchsweise zu senken bis auf die Gradzahl, in der sich die Bewohner im Haus noch wohlfühlen. Als letzte Empfehlung folgte die Aufforderung, von einem Energieberater ein Gutachten erstellen zu lassen, welche Sanierungen in welcher Reihenfolge für das Haus sinnvoll seien. Es mache sehr viel Sinn – und oft seien das gar nicht so immense Veränderungen – sein Haus energetisch zu ertüchtigen, bevor eine neue Heizung eingebaut wird.

Der Bürgermeister Dirk Ketelaers informierte über die Aktivität der Verwaltung im Bereich der kommunalen Wärmeplanung: Es gibt Vorplanungen, die Gemeinde kann zur Zeit nicht aktiv in die kommunale Wärmeplanung einsteigen, weil sich die Vorschriften für kleine Gemeinden in einem immer noch andauernden Veränderungsprozess befinden. Und ohne Rechtsgrundlage kann es keine Planung geben.

Viele Besucher nutzen im Anschluss an die Veranstaltung noch die Gunst der Stunde, Expert*innen vor Ort zu haben, so dass viele Fragen gestellt und hoffentlich auch beantwortet werden konnten.