Barbara Wolter: Passend zum Weltfrauentag am 8.März

Kurze Geschichte der Frauenbewegung in Deutschland

Die ersten Ansätze zu einer Frauenbewegung in Deutschland entstanden im Zuge 1848 Revolution und hatte zunächst zwei Säulen.

1. Die bürgerliche Frauenbewegung, deren wichtigste Vertreterinnen Louise Otto-Perters und Auguste Schmidt, gründeten die ADF (Allgemeiner deutscher Frauenverein) 1865 in Leipzig

Zentrale Forderungen

  • Berufsfreiheit
  • Wahlrecht
  • Bildung
  • soziales Wirken

2. Proletarische Frauenbewegung

Ende 1860 entstanden Arbeiterinnenvereine

Im Zusammenhang mit dem Arbeiterkongress in Paris 1892 offizielle Organisation und Herausgabe einer eigenen Zeitung. Federführend die Sozialdemokratin Clara Zetkin.

Zentrales Ziel:

  • Befreiung von ausbeuterischen Strukturen,
  • bessere Arbeitsbedingungen
  • Frauenwahlrecht

In einigen Punkten z.B. Wahlrecht gab es eine Zusammenarbeit.

Als 1919 das Frauenwahlrecht eingeführt wurde, glaubten sich die Aktivistinnen am Ziel.

Frauenbewegung und Nationalsozialismus

Es wurde deutlich, dass die meisten Frauen dem Nationalsozialismus passiv bis zustimmend gegenüberstanden, so dass das NS Regime die bürgerlichen Frauenorganisationen „gleichgeschaltet“ das bedeutet, sie vertraten die NS Ideologie oder lösten sich auf.

Einige aus der proletarischen Tradition entstandene Vereine riefen zum Wiederstand Clara Zetkin warnte 1932: Frauen werden entrechtet und zu Gebärmaschinen des Faschismus degradiert. Alle kritischen Gruppierungen wurden verboten, verfolgt oder in die Emigration vertrieben.

Nach den Erfahrungen während der NS Zeit schlossen sich die Frauen zu einer Bewegung zusammen, unterschiedliche Grundüberzeugungen sollten die Durchsetzung der Frauenrechte nicht länger gefährden.

Im Rahmen der Studentenrevolte 1968 verfolgten die Frauen die Aufhebung der Frauendiskriminierung und der bestehenden patriarchalischen Strukturen, z.B.

  • Abschaffung der Leichtlohngruppen für Frauen, spezielle schlechtere Tarife
  • Abschaffung der Hausfrauenehe, wo bedeutete:
  • Arbeiten nur mit der Erlaubnis des Ehemanns
  • Kontoeröffnung nur mit Zustimmung des Ehemanns, galt auch für Kaufverträge
  • Schuldprinzip bei Scheidung
  • fehlende Betreuungseinrichtungen für Kinder
  • Politisierung privater Konflikte z.B. 218 Kampagne 1971 „ich habe abgetrieben“

Der bekannteste Name zu der Zeit Alice Schwarzer

1980 wurde die Frauenpolitik „institutionalisiert“ durch Frauenbüros und es gab viele kleine Erfolge in Form von Frauenquoten, mehr Selbstbestimmung, Veränderung im Abtreibungsrecht, verstärkt Ganztagsbetreuung, viele Frauen halten die Gleichberechtigung für erreicht und ziehen sich ins Private zurück.

Postfeminismus: zentrales Thema Sexismus

Die notwendige Debatte über Sexuelle Übergriffigkeit bis zum Missbrauch beherrscht die Debatte und drängt die immer noch bestehenden anderen Themen in den Hintergrund von ungleicher Bezahlung über fehlende Lastenverteilung in der sogenannten Carearbeit in den Familien bis hin zum Thema Friedensarbeit aus den Anfangsjahren der Bewegung besonders nach dem 2. Weltkrieg…