Wir schätzen die Arbeit des Vereins – und dennoch haben wir schweren Herzens „nein“ gesagt
Der rührige Verein für Gartenkultur und Heimatpflege in Schaephuysen hat wunderbare Ideen im Ortsteil Schaephuysen geplant und umgesetzt, die verdienen unseren Respekt. Sicher hat auch das Engagement der Mitglieder geholfen, den Ortsteil zu „vergolden“. Die Streuobstwiese ist das letzte Projekt, was in Angriff genommen wurde und nun kam, überraschend und mit großer Eile eingebracht, der Antrag, das nächste Großprojekt für den Verein zu beantragen, um Landeszuschüsse von 40000 Euro für das Gartenprojekt, 40000 Euro in Eigenleistung zu erbringen und die Maßnahme gleichzeitig durch 8000 Euro aus dem Klimaschutzbudget der Gemeinde zu unterstützen.
Wir meldeten Bedenken bei dieser Vorgehensweise an.
1. Wenn die Gemeinde als Antragsteller fungiert, dann haftet sie auch, wenn die Bedingungen, die für das Projekt gelten, nicht erfüllt werden. Im schlimmsten Fall muss die Summe von 80000 Euro im
Haushalt aufgebracht werden. Wir fragen uns auch, ob wirklich so viele Schaephuysener Bürger*innen eine Gartenparzelle bewirtschaften wollen, denn die allermeisten Haushalte im Ort haben jetzt schon
große Grundstücke zu bearbeiten, die alle ihre Kraft fordern. Die Mitglieder in dem Verein sind ohne diese zusätzliche Belastung wohl schon an einer zeitlichen Grenze für dieses „Hobby“ angelangt. Wie können die Eigenleistungen in der vorgesehenen Höhe gestemmt werden? Wir können uns vorstellen, dass diese zusätzliche Arbeit auch die Kräfte der aktiven Mitglieder übersteigt. Und was geschieht dann? Ein weiteres Problemfeld ergibt sich, wenn es nicht genug Bewerber*innen vor Ort geben sollte, dann werden sicher Bürger*innen aus den umliegenden Gemeinden Interesse anmelden. Und wie werden die dann „anreisen“ und vor allen Dingen, wo werden sie parken???
2. Im Rahmen der Planungen des Mehrgenerationenspielplatzes in Schaephuysen haben die Anwohner aus der Nachbarschaft eindringlich und nachdrücklich auf die unbefriedigende Verkehrssituation
vor Ort hingewiesen. Wenn es um einen Spielplatz geht, der für die Bewohner des Ortsteil gedacht ist, haben wir die Vorstellung, dass der Ansturm von außerhalb nicht so hoch sein wird, wie es die
Anwohner befürchten, wenn aber an der gleichen Stelle auch noch die Gärtner*innen einen Parkplatz suchen, dann könnten sich Befürchtungen bewahrheiten. Das muss genau überlegt werden und
es gilt auch, angemessenen Lösungsvorschläge zu suchen. Manchmal muss man auf einen Fördertopf verzichten, seine Pläne genau auf alle erdenklichen Auswirkungen hin untersuchen und wenn sich
Lösungen gefunden haben, dann sollte man beim nächst möglichen Fördertopf mit einem schlüssigen Gesamtkonzept an der Start gehen. Wir haben Phantasie genug, uns die für alle Beteiligten unbefrie-
dingende Situation vorzustellen, für die es dann keine schnellen und einfachen Lösungen mehr gibt.
Das sind die Gründe, warum wir diesen „Schnellschuss“ nicht mittragen, obwohl wir den Ansatz insgesamt befürworten. Wie heißt das schöne deutsche Sprichwort: Gut Ding will Weile haben!!!