Barbara Wolter: Die Grundrente kommt – SPD pur

Es war ein hartes Ringen, bis wir unsere Idee, dass jahrelange Arbeit im Niedriglohnbereich in der Rente eines Ausgleichs bedarf, durchsetzen konnten. Jetzt ist es nicht mehr lange, bis die Grundrente endlich Realität wird.

Am 1.1.2021 wird es in der Bundesrepublik ein Stück mehr soziale Gerechtigkeit geben, dafür haben wir lange gestritten und uns letztendlich durchgesetzt.

Alle Menschen, die 33 Jahre in die Rentenversicherung eingezahlt haben, deren Verdienst aus den unterschiedlichsten Gründen zwischen 30 und 80 Prozent des Durchschnittsverdiensts aller Erwerbstätigen hat, bekommen eine Aufstockung ihrer derzeitigen meist sehr geringen Rente. Um die Grundrente in voller Höhe zu bekommen, muss man mindestens 35 Jahre Beiträge in die Sozialkassen eingezahlt haben. Zeiten für Kindererziehung und Pflege von Angehörigen werden berücksichtigt. Niemand muss dafür zum Amt gehen oder Anträge stellen oder seine finanzielle Situation bis zur letzten Feinheit offenlegen. Grundlage ist das zu versteuernde Einkommen. Die Grundrente ist keine Sozialhilfeleistung, sondern sie wird durch eigene Arbeitsleistung erworben.

Zur Erläuterung einige Beispiele:

„Eine alleinstehende Floristin, die 40 Jahre voll gearbeitet hat, hat damit etwa 40% des Durchschnittslohns verdient, sie konnte nicht viel zurücklegen. Sie kommt derzeit auf eine monatliche Rente von 547,04 Euro, mit der Grundrente erreicht sie künftig eine Monatsrente von 965,87 Euro.“ Quelle: Fraktion intern, Ausgabe Oktober 2020 S. 7

„Eine Leipziger Bauingenieurin hat bis zum Mauerfall gut verdient, wurde jedoch arbeitslos, als ihre Firma pleite ging. Nach ein paar Jahren fand sie wieder Arbeit in unterschiedlichen Bereichen – allerdings unterhalb ihrer Qualifikation. Ihre Altersrente beläuft sich nach 39 Beitragsjahren somit nur auf 778 Euro brutto. Trotz der Arbeitslosigkeit erfüllt sie die Voraussetzungen von mindestens 33 Jahren an „Grundrentenzeit“, sodass sie mit der Grundrente auf eine Monatsrente von 982 Euro kommt.

a.a.O. S. 8

Anita war 36 Jahre lang als Verkäuferin in Bonn beschäftigt und hat sich um die drei Kinder gekümmert. Darum hat sie Arbeitszeiten jahrelang reduziert oder ganz ausgesetzt. Sie bekommt rund 492 Euro Rente. Über die Grundrente erhält sie einen Zuschlag von 314 Euro. Ihr Ehemann Kurt hat 40 Jahre lang alsMalerhelfer gearbeitet. Seine Rente beträgt rund 957 Euro, sein Grundrentenzuschlag 105 Euro. Insgesamt steigt ihre Rente so von 1449 auf 1868 Euro.

a.a.O. S.9

Die SPD hat Wort gehalten. Unser Dank gilt Hubertus Heil, der unerschrocken und hartnäckig für die Arbeitnehmer gekämpft hat, die keine Chance hatten, dem schlecht bezahlten Arbeitsmarkt zu entfliehen, wie es ihn beispielsweise für Verkäuferinnen, Pflegekräfte oder Beschäftigte bei Zeitarbeitsfirmen leider noch immer gibt.