Manchmal ist es sinnvoll, eine Nachricht weiter zu verfolgen…

zum Beispiel die Meldung: Die Außenstelle des BamF (Außenstelle für Migration und Flüchtlinge) in Bremen hat massenhaft Asylmissbrauch gefördert.
Die Fakten noch einmal: „Massenhafter Asylmissbrauch und der bandenmäßigen Verleitung zur missbräuchlichen Asylantragstellung“ lautete der Vorwurf – das Ergebnis der Überprüfung durch die Verwaltungsgerichte in Hannover und Minden: „Die Hauptbeschuldigten haben rechtmäßig gehandelt“.
Vor einem Jahr las sich das anders: Die Leiterin der Bremer Außenstelle wurde beschuldigt, rechtsmissbräuchlich eine große Zahl von Asylbescheiden – insbesondere für Jesiden – ausgestellt zu haben. Zudem habe der jesidische Rechtsanwalt I.C. Solche Asylbewerber nach Bremen gebracht, um einen positiven Bescheid zu erhalten.
Die Nürnberger Zentrale setzte eine interne Mitarbeitergruppe ein (68 Mitarbeiter) um alle Bescheide des Zeitraums von 2006 – 2018 zu überprüfen. 18000 Akten haben die Beamten geprüft, 28 Fälle wurden als fehlerhaft eingestuft, die Fehlerquote lag bei etwa ein Prozent und war damit im Vergleich mit anderen Außenstellen besser als andere.

Was daran stört:
 die Leiterin der Außenstelle und die Leiterin der BamF Zentrale mussten zurücktreten
 Der Ruf der Außenstelle Bremen wurde nachhaltig beschädigt
 Der Vorwurf heizte die Debatte um das Asylrecht ein
 Die Staatsanwaltschaft Bremen will trotz alledem noch Anklage gegen die Leiterin der Bremer Außenstelle und den beteiligten Rechtsanwalt erheben

Und was besonders bedenklich ist: Welche Bürger verfolgen diesen „Skandal“ auch weiterhin und wie können wir zu einer Versachlichung der Debatte finden.

Wer sich genauer informieren will, dem empfehlen wir den Artikel von Martin Klingst: Die Zeit Nr. 34 15.8.2019 „Heiße Luft“