100 Jahre Frauenwahlrecht

Liebe Rheurdterinnen,

diesmal ein Appell wirklich nur an die Frauen dieser Gemeinde. Geht mit dem Erbe der Frauenbewegung pfleglich um!
Uns wird ja nachgesagt, dass wir für unser Leben gern umsorgen, hegen und pflegen, dann sollten wir diese weiblichen Eigenschaften auch besonders dem Frauenwahlrecht angedeihen lassen. Unsere Urgroßmütter, Großmütter und Mütter haben für uns gestritten – und das mit einem hohen persönlichen Risiko, sind dafür eingesperrt worden, haben ihre bürgerliche Existenz auf`s Spiel gesetzt in der Hoffnung, dass es uns, ihren weiblichen Nachkommen besser gehe. Es gibt beeindruckende Filme über den Kampf der Suffragetten, so nannten sich diese mutige Frauen in England, die wir uns ansehen sollten, damit wir die heutige Situation zu schätzen wissen. Der Begriff Suffragette galt iin der Folgezeit als Schimpfwort, genauso wie der Begriff „Emanze“ in der jüngeren Vergangenheit bis heute als eine herabwürdigende Bezeichnung verwendet wird.
Aber schaut euch die Realität an: in den Parlamenten ist der Frauenanteil rückläufig, in den Führungsgremien der Wirtschaft kommen wir kaum vor, wieviele Bürgermeisterinnen oder Landrätinnen gibt es und kennen sie eine weibliche Chefin einer Uniklinik???
Und wie verhalten wir uns heute? Wird Familienarbeit gerecht aufgeteilt? Können Sie ihre berufliche Karriere fortsetzen, wenn sie Kinder haben? Wurde ihr Partner beim einem Einstellungsgespräch schon einmal gefragt, wie er die Kinderbetreuung im Krankheitsfall des Nachwuchses sicherstellen könne? Haben Sie schon einmal die Betreuungszeiten der örtlichen Kitas mit Ihren Arbeitszeiten – wir sprechen von Vollzeit – abgeglichen???
Ich fürchte, es bleibt viel zu tun. Unsere Türen stehen allen Frauen offen, die an einer Verbesserung der Lebensverhältnisse interessiert sind! Und das gilt für beide Geschlechter.