Lokalgespräch – SPD vs. Sportverein

Liebe Rheurdter MitbürgerInnen,

Zur Zeit stehen wir in der Kritik ob unseres Artikels im Lokalgespräch.
Ein Bürger hat bei mir nachgefragt, wie denn die Position der SPD sei. Damit alle sich ein Bild machen können, stellen wir die Antwort auf diese Frage auf unsere Webseite.
Machen Sie sich bitte selbst ein Bild von unseren Vorschlägen, die wir mit Hilfe der FDP und Der Grünen in die Zielvereinbarungen für die kommenden Haushalte aufnehmen konnten.
Das Projekt ist aber erst gelungen, wenn der letzte Punkt abgearbeitet ist. Und manches „erledigt sich durch Abwarten“ … das möchten wir verhindern.

Mit freundlichen Grüßen

Barbara Wolter

Sehr geehrter Herr C.,

zunächst herzlichen Dank für ihr Interesse und ihre Nachfrage. Ich selbst und viele meiner Fraktions – und Vorstandskollegen lehnen einen Account bei Facebook ab, weil wir die Verhaltensweisen von Herren Zuckerberg – wir möchten Herren/Herrinnen unserer Daten bleiben – nicht akzeptieren. Aus diesem Grunde werden Sie keine Stellungnahmen von uns über dieses Medium erhalten. Andere Ortsvereine gehen mit dieser Problematik anders um und sind damit aktueller, wir sind da etwas prinzipientreuer.
Jetzt zum konkreten Hintergrund. Ich fasse mich so kurz wie möglich, muss aber den Entwicklungsgang schildern, sonst wird unsere Verärgerung nicht deutlich.

Seit etwa 4 Jahren, damals noch Herr Schlüpen, machten uns Mitglieder des Gemeindesportverbandes auf unhaltbare Zustände im Sportstättenbereich aufmerksam und baten um Abhilfe.
1. Schritt: Wir haben im Rat den Antrag gestellt, Gutachten zum Zustand der gemeindeeigenen Sportstätten einzuholen, damit für die Politik eine Entscheidungsgrundlage gegeben wäre.
2. Schritt: Das Gutachten machte deutlich, dass alle Rheurdter Sportstätten in einem miserablen Zustand seien. Der Tennenplatz und die Sanitäranlagen in Rheurdt völlig desolat, die Turnhalle in Rheurdt in wirtschaftlicher Hinsicht noch zu renovieren, die Halle in Schaephuysen schon auf Grund der baulichen Konstruktion nicht sanierbar, der Sportplatz und die Sanitärgebäude in Schaephuysen besser, aber auch hier erheblicher Handlungsbedarf.
3. Schritt: Wir haben den Gemeindesportverband nach diesen Ergebnisse darum gebeten, eigene Vorstellungen zu entwickeln, wie die Sportstätten in Rheurdt gestaltet werden sollten. Obwohl wir über ein halbes Jahr auf eine Antwort gewartet haben, erreichten uns keine Planungen.
Dann haben sich die Fraktionen, die den Sportstättenbau vorantreiben wollten – das waren außer uns, die wir federführend tätig waren ,noch die FDP und die Grünen – zu einer Klausurtagung getroffen, in der es nur um ein Sportstättenkonzept ging. Wir haben uns auf ein Konzept geeinigt, um dann erneut mit den Vertretern des Gemeindesportverbandes in einen Meinungsaustausch zu gehen. Auch zu diesem Zeitpunkt gab es bei umfassendes Konzept des Gemeindesportverbandes.
Wir haben den Verantwortlichen, an erster Stelle Herrn Wienes und Frau Stremel, unsere Planungen vorgestellt, die wie folgt aussehen.
1. Schritt Sanierung der Turnhalle in Rheurdt, weil der Schulsport eine funktionstüchtige Halle braucht und aus Gutachtersicht dies wirtschaftlich vertretbar ist.
2. Schritt Umwandlung des Tennenplatzes in Rheurdt in einen Kunstrasenplatz und Sanierung des Sportplatzes, einschließlich des Neubaus von Sanitäreinrichtungen. Wir bevorzugen den Standort in Rheurdt, weil der Platz in Schaephuysen durch seine Lage in Waldnähe die Pflege eines Kunstrasenplatzes deutlich erschwert.
3. Schritt Bau einer Zweifachturnhalle in Schaephuysen auf den Gelände des derzeitigen Fußballplatzes. Der Vorteil wäre, dass neben deutlich mehr Hallenzeiten auch andere Sportarten, z.B. Trampolinspringen oder Faustball in der Halle möglich wären und dem Ortsteil Schaephuysen auch ein Veranstaltungsraum zu Verfügung stünde.

Wir haben die Verantwortlichen gebeten, dieses Konzept in ihren jeweiligen Vereinen zu diskutieren und uns mitzuteilen, ob wir im Rat die dafür nötigen Schritte einleiten sollen. Der Gemeindesportverbandsvorsitzende, Herr Wienes, hat uns darüber informiert, dass diese Pläne die Zustimmung der Mitglieder gefunden haben.

Wir haben daraufhin im Rat beschlossen,die Mittel für die Sanierung der Turnhalle Rheurdt in den Haushalt einzuplanen und haben in dieser Haushaltsstelle auch die anderen notwendigen Schritte als Zielvereinbarungen festgeschrieben. Die CDU möchte soviel Geld für den Sport nicht in die Hand nehmen, sondern will nur die beiden Hallen sanieren, was wir weder wirtschaftlich für die Halle in Schaephuysen nachvollziehen können, noch kann die Halle allein aus statischen Gründen so ertüchtigt werden, dass sie als „Mehrzweckhalle“ dienen könnte. Wir sind auch nicht sicher, ob der Käufer der Schule nicht Einwände gegen eine erweiterte Nutzung der Halle hätte usw. usw.

Sie können mir glauben, dass wir sehr glücklich waren, für den Sport in unserer Gemeinde etwas bewirkt zu haben. Daher war Herr Fronhoffs höchst verwundert, als in einer Sitzung, an der Vereinsvertreter, der Bürgermeister und die Fraktionsvorsitzenden eingeladen waren, Herr Sonfeld als Vertreter der Spielvereinigung Rheurdt Schaephuysen ein völlig neues Konzept vorlegte.
Nach diesen Plänen gehen alle Sporteinrichtungen nach Rheurdt, einschließlich einer Dreifachturnhalle und neben dem Kunstrasenplatz für die Fussballer soll es noch einen Rasenplatz für die Faustballer geben.
Wenn dieses Konzept ernsthaft geprüft werden soll, sind tatsächlich die Realisierungszeiten deutlich später möglich und eine Dreifachhalle wird auch die finanziellen Kräfte der Gemeinde überfordern und wir fürchten, dass dadurch „alles beim Alten bleibt“. Denn Illusionen haben leider in aller Regel keine Chance auf Realisierung.
Wir haben versucht, ein fairer Vertreter der Sportvereine zu sein, ihrem Anliegen Gehör zu verschaffen und wissen wirklich nicht, warum die Wellen der Erregung so hoch gehen. Natürlich können alle Vereine interne Willensbildungsprozesse anstoßen und die Ergebnisse auch öffentlich machen, sinnvoll wäre es dann aber, den passenden Zeitpunkt zu wählen, um erreichbare Ziele nicht zu gefährden.

Ich hoffe , ich konnte Sie ein wenig genauer informieren. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass der Fussballverein einem Vorschlag des Ältestenrates zugestimmt hat, die Gestaltung des Kunstrasenplatzes in Eigenregie zu übernehmen. Wir nennen es das „Schwimmfreundemodell“, dass das finanzielle Risiko der Vereine absichert, die Eigeninitiative aber enorm fördert.
Ich hoffe nur, dass dann die Turnhalle in Schaephuysen nicht auf der Strecke bleibt.
Mit freundlichen Grüßen

Barbara Wolter

PS. Wenn Sie politisch interessiert sind und im Moment auch – leider krankheitsbedingt – ein wenig mehr Zeit haben, lade ich sie ganz herzlich zum öffentlichen Teil, vor und nach jeder parteiöffentlichen Vorstandssitzung ein. Sie findet an jedem ersten Donnerstag im Monat, im AWO Bahnhof in Rheurdt, um 19.00 Uhr bis ca. 21.00 Uhr, statt. Bitte vorher einen Termin vereinbaren.

Sehr geehrte Frau Wolter,

habe Ihre E-Mail Adresse freundlicherweise von Frau Gerits über Facebook bekommen.

Frau Gerits meinte das Sie mir einige Fragen beantworten könnten.

Und zwar geht es ja um einen Facebook-Post des Sportvereins, in dem er sich von Ihrem Artikel „Sanierung Turnhallen usw.“ in der letzten Ausgabe des SPD Lokalgespräch, distanziert.

Auf kurze Nachfrage mit der Kommentarfunktion unter diesen Post, warum, habe ich bis heute noch keine Antwort bekommen.

Auf der Internetseite des Sportvereins ist ja genau die Aussage die Sie in dem Artikel wiedergegeben haben nachzulesen.

Da ich im Moment krankheitsbedingt viel Zeit habe und auch politisch interessiert bin gerade was unseren Ort Schaephuysen angeht, würde ich schon sehr gerne die Hintergründe erfahren.

Mit freundlichen Grüßen
M. C.